Chronik

1968 – 1979

Auf Betreiben der Gründer und des ersten Dirigenten Hans Pallasdies wurde das Orchester als „Turnerblasorchester Wehdel“ aus einem Posaunenchor und einem Fanfarenzug gegründet und stetig aufgebaut. Schon in den ersten Jahren des Bestehens nahm man mit guten Erfolgen (Liekwegen 1971) an Wettbewerben teil. 1972 wechselte dann das erste Mal der Dirigentenstab an Heino Fleisch, der den Auf- und Ausbau des Orchesters weiter vorantrieb. 1977 wechselte der Dirigentenstab dann erneut an den Wehdeler Carsten Glandorf. 1978 wurde der Ein-Mann-Vorstand Horst Steffens durch Rainer Tober und einen vergrößerten Vorstand abgelöst.

1980 – 1989

Einen besonderen Stellenwert hatte von vornherein die Nachwuchsausbildung. Bereits 1980 gab es ein eigenes Jugendorchester unter der Leitung von Horst Steffens. Der Nachwuchs wurde zu dieser Zeit durch Orchestermitglieder kostenlos ausgebildet. 1981 dann ein erneuter Wechsel an der Spitze: Clemens Stankus übernahm die musikalischen Geschicke des Orchesters; unter seiner Leitung wurde 1982 eine Schallplatte aufgenommen und er war auch Initiator des Herbstkonzertes 1982, das seitdem als Jahreskonzert des Orchesters alljährlich großen Anklang bei den Besuchern findet.

Bereits 1983 kam aus beruflichen Gründen der nächste Wechsel: Kurt Bretsch, damals Hornist im Städtischen Orchester Bremerhaven, gab den Takt an. Unter seiner professionellen Leitung konnte das Orchester bei „Aida“ im Stadttheater Bremerhaven sogar die Bühnenmusik spielen. Viele Nachwuchskräfte konnten integriert werden und mehrfach erreichte das Orchester 1. Ränge bei verschiedenen Wertungen in der Mittelstufe. Die Besetzung wurde weiter ausgebaut und um Waldhörner und „hohes Holz“ ergänzt.

1990 – 1999

1989 wurde Karl Haar, Posaunist im Städtischen Orchester Bremerhaven, Dirigent des Orchesters. Durch seine Impulse trat eine weitere Qualitätssteigerung ein. Der Name wurde von „Turnerblasorchester Wehdel“ in „Blasorchester Wehdel“ geändert. Das Repertoire wurde erweitert und besonders um Big Band-Arrangements und lateinamerikanische Stücke ergänzt. Nachdem Mitte der 90er Jahre Fagott und Oboen besetzt werden konnten, gab es auch die ersten Ausflüge in die sinfonische Blasmusik. Die Qualitätssteigerung ermöglichte nun auch die regelmäßige Teilnahme an Wettbewerben der Höchststufe wie z.B. dem Deutschen Orchesterwettbewerb. 1998 konnte das Orchester in der Höchststufe beim Deutschen Turnfest in München das Wertungsmusizieren gewinnen.

2000 – 2003

Nach elf sehr erfolgreichen Jahren war dann im Jahr 2000 die Zeit für einen Wechsel des Dirigenten gekommen. Wilhelm Hannak, Klarinettist der Bremer Philharmoniker und Dozent an der Hochschule für Künste in Bremen übernahm das Dirigentenamt. 2001 konnte in Lilienthal beim Europäischen Musikwettbewerb der 1. Platz in der Sparte Blasorchester und der Gesamtsieg der Veranstaltung als bestes teilnehmendes Orchester erreicht werden. Nach zwei gemeinsamen Jahren trennten sich die Wege allerdings wieder.

Michael Dürk, zu dieser Zeit Holzblasinstrumentenmacher in Bremen, übernahm im Frühjahr 2002 den Taktstock. Er war in seiner Heimat Bingen in vielen Orchestern als Flötist, aber auch als Dirigent, tätig. Er belebte und professionalisierte das Orchestergeschehen und unter seinem Dirigat konnten weitere neue Musiker dazugewonnen werden. Unter seiner Leitung erreichte das Orchester im Frühjahr 2003 beim Musikwettbewerb des NTB in Peine das Prädikat „Ausgezeichnet“.

Zu Beginn des Jahres 2003 wurde die bisherige Ausrichtung des Orchesters infrage gestellt. Gerade von Seiten der jüngeren Orchestermusiker kam der Wunsch auf, sich ganz auf die konzertante, sinfonische Blasmusik zu konzentrieren. Der 2. Vorsitzende Lutz Döscher entwickelte ein Konzeptpapier mit dem Namen „Update 2003“. Das Konzept wurde im Folgenden zwischen Vorstand und Dirigent gemeinsam erarbeitet und die Umwandlung Schritt für Schritt vollzogen. Michael Dürk und Lutz Döscher waren treibende Kräfte dieser Umgestaltung. Ein neuer Name und ein Logo sollten her und auch die musikalische Weiterentwicklung beziehungsweise Neuausrichtung musste besprochen werden. Trotz aller Schwierigkeiten und Widerstände aus den eigenen Reihen und auch aus Reihen der Wehdeler Bevölkerung, die das Tun des Orchesters gerade in dieser Zeit sehr kritisch beobachtete, wurde die Neuausrichtung beschlossen. Das Repertoire und die Spielweise wurde umgestellt, das Erscheinungsbild angepasst, eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit geleistet, das Schlagwerkinstrumentarium wurde erweitert und auch die Besetzung konnte innerhalb weniger Jahre auf rund 60 Musiker ergänzt und den Bedürfnissen eines sinfonisches Blasorchesters angepasst werden.

2004 – 2011

Michael Dürk verzichtete im Februar 2006 nach einer dreimonatigen Weltreise auf das Dirigentenamt.
Der neue Mann an der Spitze war Thomas Ratzek. Er leitete das Orchester bereits seit Herbst 2005 während der Abwesenheit Dürks und sagte begeistert zu, weiter zu dirigieren. Er ist ein ausgezeichneter Kenner der sinfonischen Blasmusik und in der Lage, durch seine große Musikalität, Sachkenntnis und begeisternde Art seine Musiker mitzureißen und das Orchester immer weiter zu verbessern. Spätestens mit dem Gewinn des 7. Niedersächsischen Orchesterwettbewerbs 2007 in Bersenbrück unter dem Dirigat Ratzeks galt die Umwandlung zum sinfonischen Blasorchester als endgültig erfolgreich abgeschlossen.

Der Erfolg in Bersenbrück war auch der Grundstein für anschließende erfolgreiche Verhandlungen mit Sponsoren und Förderern. Die anfängliche Skepsis in der Bevölkerung wich und das Orchester kann sich mittlerweile über eine große Anhängerschaft und ausverkaufte Konzerte freuen. Beim folgenden Bundesentscheid, dem Deutschen Orchesterwettbewerb 2008 in Wuppertal konnte ein ausgezeichneter 5. Platz erreicht werden. Beim Herbstkonzert 2008 wurde zum 40-jährigen Orchesterbestehen als musikalischer Höhepunkt die „Rhapsody in Blue“ (George Gershwin) mit Walter Ratzek als Solist am Bechstein Konzertflügel aufgeführt.
Im Sommer 2010 nahm das Orchester auf Einladung des Cheforganisators Prof. Dr. Johann Mösenbichler an der Mid Europe in Schladming (Österreich) teil. Neben vielen Auswahl- und Profiblasorchestern durften die Wehdeler Musiker als einziges Amateurblasorchester in der Dachstein-Tauern-Halle konzertieren und ernteten viel Applaus, Lob und Anerkennung durch das fachkundige Publikum.
Der erneute Gewinn des Niedersächsischen Orchesterwettbewerbs 2011 in Goslar krönte den Erfolg des Wehdeler Orchesters in den bisherigen Jahren.

2012 -2014

Das Jahr 2012 begann musikalisch mit der Teilnahme am Deutschen Orchesterwettbewerb in Hildesheim. Es konnte jedoch nur der 10. Platz bei elf teilnehmenden Orchestern erreicht werden. Man setzte jedoch die eigene musikalische Arbeit unbeirrt fort. Schon kurze Zeit später wurde dies belohnt. Der englische Komponist Philip Sparke konnte dafür gewonnen werden, dem Orchester seine 3. Sinfonie „A Colour Symphony“ zu schreiben. Möglich wurde dies durch die großzügige Unterstützung der Stiftung der Volkbanken. Um sich ein eigenes Bild von der musikalischen Leistung des Orchesters zu machen, reiste Sparke zu den Jahreskonzerten 2012 in die Wehdeler Mehrzweckhalle. Er hörte das Konzertprogramm unter dem Motto „The Lord of the Rings“ des „sbw“. Inspiriert von Klang und musikalischem Niveau des Orchesters, begann er daraufhin die Arbeit an seiner „A Colour Symphony“, die bald darauf welturaufgeführt werden sollte. Da die Wehdeler Mehrzweckhalle trotz zweier Herbstkonzerte seit mehreren Jahren vor begeisterten Zuhörern überfüllt war, fanden 2013 unter dem Motto „Bolero“ die ersten Galakonzerte in der edlen Konzertatmosphäre des Stadttheater Bremerhaven statt, die ebenso wie die weiterhin stattfindenden zwei Herbstkonzerte in Wehdel seit ihrem Debut außerordentlich gut besucht sind. 2013 nahm das „sbw“ am Wertungsmusizieren im Rahmen des Deutschen Musikfestes in Chemnitz teil und belegte mit den Stücken „Mouvement Symphonique“ und „A Savannah Symphony“ einen guten vierten Platz bei acht gestarteten Orchestern, trotz sehr hochkarätiger Konkurrenz.

2014 wurde ein Traum Thomas Ratzeks und des Orchesters wahr: Dank Ratzeks Engagement und der großzügigen Unterstützung von Förderern und Sponsoren konnte „A Colour Symphony“ 2014 fertig gestellt und zur Welturaufführung im Stadttheater Bremerhaven gebracht werden, bei der Sparke natürlich anwesend war. 2014 nahm das „sbw“ außerdem zum ersten Mal am Wettbewerb der „Euro Musiktage“ in Bösel teil und belegte mit „Earth“ aus Sparkes 1. Symphonie den zweiten Platz in der Gesamtwertung aller teilnehmender Orchester und Vereine.

2015 – 2017

Auch 2015 und 2016 wurde am Wettbewerb in Bösel teilgenommen, wobei 2015 der 1. und 2016 erneut der 2. Platz belegt werden konnte. Ansprechende Konzertprogramme lockten jährlich mehr Besucher in die Konzerte. 2016 feierte das Orchester mit fulminanten Werken unter dem Titel „Fiesta“ das 10 – jährige Jubiläum von Thomas Ratzek als musikalischer Leiter.

2017 stand zum Einem in Zeichen von „Amerikanischen Impressionen“, zum Anderen aber auch stellte sich das Orchester einer großen Herausforderung: das „sbw“ qualifizierte sich für die Teilnahme am „World Music Contest“ in der 2. Division in Kerkrade in den Niederlanden. Dort konnten 82,5 von 100 möglichen Punkten erspielt und zusätzlich eine Goldmedaille gewonnen werden.
Bereits zum vierten Mal in Folge trat das Orchester beim „Euro-Bösel“-Wettbewerb an und konnte Diesen – wie auch schon im Jahr 2015 – gewinnen. Neben dem Gesamtsieg mit der höchsten erreichten Punktzahl aller Teilnehmer, wurde auch der 1. Platz beim Dirigentenpreis errungen.
Zum Abschluss des Jahres fanden die alljährlichen Gala- und Herbstkonzerte statt, die – wie bereits in den Vorjahren – gut besucht wurden.

 

… to be continued